Kapitel 4: „Die Werkzeuge der geistlichen Kunst“

4.5 Nicht stehlen

Wenn wir an diese Aufforderung denken, meinen wir, dieses trifft für uns nicht zu, da dieses Thema für mich tabu ist. Aber diese Aufforderung hat einen gewissen Hintergrund, der auch oft immer wieder in der Bibel zu finden ist. So ist bei einer gewissen Selbstkontrolle festzustellen, dass wir auf einen gewissen Grundnenner stoßen: „kapitalistisch – sozialistisch“ So könnten wir in diesem Zusammenhang eventuell auf verschiedene Fragen stoßen: Woher nehme ich das Recht, zu sagen, das gehört mir? Wir denken nach über den Weg, auf den wir etwas erworben haben. Das geht auf das Konto der näheren Umstände, der Verhältnisse, der Bedingungen, die es mir ermöglichen. Eine ganze Reihe von Faktoren muss zusammenspielen, damit etwas mir gehören kann. Die Menschen der Bibel dachten in diesem Fall anders. Für sie gehörte die Erde dem Herrn, war Gott der Eigentümer des Landes. Sie hatten alles von Gott her, nicht von Menschen Gnaden. Sind wir nicht alle Schuldner, die alles anderen verdanken?

Der Heilige Mönchsvater Benedikt: Die einzige erhaltene Quelle für das Leben des hl. Benedikt von Nursia und das erste Zeugnis für dessen Mönchsregel ist das 2. Buch der“ Dialoge“ von Gregor dem Großen (+ 604 ). Er wollte keine Biographie im heutigen Sinn des Wortes bieten, sondern nach antik – christlichem Brauch zum Lobpreis des Erlösers einige Wunder des ehrwürdigen Mannes Benedikt erzählen. Benedikt wurde um 480 bei Nursia in Umbrien geboren und als junger Mann zum Studium nach Rom geschickt. Er brach die Studien bald ab, verließ die Welt und schloss sich zunächst einer Asketengemeinschaft in Enfinde an. Dann zog er sich für drei Jahre nach Subiaco ins Aniotal zurück. Es scharten sich Schüler um Benedikt, und zwölf kleine Klöster entstanden. Um 529 zog er mit einigen Mönchen auf den Monte Cassino. Dort starb der Mönchsvater um 547. Der Gottesmann Benedikt war nicht nur durch seine Lebensweise zu einer Leitfigur geworden, sondern lehrte auch durch das Wort seiner „Mönchsregel“, die sich durch weise Mäßigung und verständliche Darstellung auszeichnet.