Provinzkapitel der deutschsprachigen Provinz der Christusritter  NMIC

Zu unserem Provinzkapitel vom 7. -9. Oktober trafen sich Ordensritter und Damen aus Tschechien, Deutschland und der Schweiz.

Bei den Zisterzienserinnen in der altehrwürdigen Abtei Magdenau fanden wir wiederum gute Aufnahme.

Mit dem gemeinsamen Vespergebet und Gottesdienst begannen wir das Provinzkapitel.

Nach dem feinen Nachtessen kamen wir zu einer ersten lockeren Gesprächsrunde zusammen. Der Tagesordnungspunkt heißt zwar gewöhnlich: „gemütliches Beisammensein“, doch kommen hier bereits Themen zu Tage, die uns zutiefst beschäftigen.

Den Samstag Morgen begannen wir mit dem gemeinsamen Gebet der Laudes. Den anschließenden Gottesdienst zelebrierte der Spiritual Pater Alex gemeinsam mit unserem Prior Fra Elia und dem Ordenskaplan Fra Edwin.

Nach dem Frühstück hörten wir von Fra Edwin einen zusammenfassenden Bericht über die Bischofssynoden und das päpstliche Schreiben AMORIS LAETITIA. Bereits seit  zwei Jahren beschäftigen wir uns bei unseren Treffen mit eben dem Thema der Ehe- und Familienseelsorge und hören auch von den Sorgen der Hirten um die wahre Lehre.

Abschließend ist AL als Ganzes nur positiv zu bewerten. Leider bieten Schreibstil und Wortwahl ausreichend Gelegenheit, Passagen unwissentlich oder absichtlich falsch zu verstehen. Aktuelle Nachrichten aus Ordinariaten Deutschlands und der Welt bestätigen das leider.

Immer wieder unterbrach Fra Edwin seinen Vortrag, um Raum zu geben für Gedanken, Beiträge, Fragen und Ideen.

Neben Gedanken zu Ehe und Familie kam auch immer wieder das Problem des Lebensschutzes zur Sprache. So hörten wir von Ordensbrüdern im medizinischen Dienst, wie tatsächlich vor Ort die Gesetzeslage und die persönlichen Nöte von Patienten aussehen. (Beides wird von den Medien nicht thematisiert und als Negativnachricht gemieden.) Wir hörten u .a. von Beratung bei Abtreibungsabsicht, Behandlung nach Abtreibung, Selbsttötung auf Verlangen – in der europäischen und der Schweizer Praxis. Aktuell hierzu die Tötung auf Verlangen eines minderjährigen Schwerstkranken in Belgien und die praktische Freigabe der Euthanasie in den Niederlanden.

Fazit der Diskussionen war, in unserer christlichen Umwelt mit AL Zeugnis für den wahren Glauben, wahre Liebe, Treue zueinander und zu Gott ab zu legen; Schuld nicht zu vertuschen sondern als Tatsache an zu nehmen, die es zu bekämpfen gilt, und immer wieder auf die göttliche Barmherzigkeit in den Sakramenten hin zu weisen.

Dazu gehört für uns selbst natürlich auch der Gebrauch und Annahme Gottes Barmherzigkeit in den Sakramenten. Nur so können auch wir versuchen, barmherzig zu sein wie der Vater.

Im Bereich des Lebensschutzes bleibt uns allen das demokratische Recht des Protestes, des öffentlichen Gedenkens und Mahnens. Der „Marsch für das Leben“ in Berlin und Bern/ CH und der Marsch für die Familie „Demo für alle“ z.B. sind beredte und unterstützenswerte Beispiele.

Im Provinzkapitel am Nachmittag klärten wir Finanz- und Terminfragen. Die Planung der nächsten Treffen erforderte etwas mehr Zeit. Zum Generalkapitel werden wir uns vom 31. März bis 2. April 2017 in Bad Salzschlirf und zum Provinzkapitel im Herbst `17 in der Zisterzienserinnen – Abtei in Liechtenthal/ Baden treffen.

Der sehr erfreuliche Teil des Nachmittags war die Aufnahme eines neuen Kandidaten während der Vesper in der schönen Verena – Kapelle in Magdenau. (siehe Bild)

Den Sonntag begannen wir mit Laudes und Gemeindegottesdienst in der Klosterkirche, schlossen den Vortrag von Fra Edwin in einer weiteren Besprechung ab und konnten noch einiges von den Mitbrüdern aus Tschechien und den Fortgang der Arbeiten an Schloss Stranecka erfahren.

Mit dem gemeinsamen Gebet und dem Reisesegen endete unser Provinskapitel.

Fra Bernhard-Maria